Feuerwehr sammelt kein Altglas mehr
Auetal (la). Seit mehr als 20 Jahren sammeln die Ortsfeuerwehren Hattendorf, Rolfshagen und Kathrinhagen Altglas ein. An den Feuerwehrgerätehäusern stehen außerdem Tonnen, in die das Glas gebracht werden kann. Die Ortsfeuerwehren haben das Altglas bislang bei der Glashütte Ardagh in Obernkirchen abgeliefert und dafür einen Obolus für die Jugendfeuerwehren erhalten. Schon seit längerem ist im Gespräch, dass die Glashütte das Altglas nicht mehr annimmt. Jetzt kam die endgültige Absage.Die Hattendorfer Ortsfeuerwehr informierte die Hattendorfer und Radener per Handzettel darüber. „Wir möchten Sie bitten, zukünftig das Altglas in die öffentlichen Rücknahmesysteme zu entsorgen“, ist auf dem Informationsblatt zu lesen. Am Samstag, 7. November, wird letztmalig eine Altglassammlung in Hattendorf durchgeführt, damit das angesammelte Glas abgefahren wird. „Dafür erhalten wir aber keine Vergütung mehr“, so Ortsbrandmeister Thomas Peter.
In die Kassen der Jugendfeuerwehren reißt die Entscheidung der Ardagh Glass ein großes Loch. „Wir bedauern das sehr, denn das Geld konnten wir immer gut für unsere Nachwuchsarbeit gebrauchen“, sagte Rolfshagens Ortsbrandmeister, Rüdiger Teich.
In Kathrinhagen hat die Feuerwehr die Sammlung bereits eingestellt. „Es ist schade“, sagte Ortsbrandmeister Ulrich Krummfuß. Aber nicht nur das Geld fehlt in den Jugendkassen, die Einwohner der betreffenden Orte müssen nun sehen, wo sie ihr Altglas loswerden. In Rolfshagen stehen am Multifunktionsplatz Altglascontainer und in Kathrinhagen gegenüber dem Feuerwehrhaus. In Hattendorf und Raden hat man bislang auf die Container verzichtet. „Wir wollen auch keine, denn das sind nur Schmutz- und Müllecken, und wer soll die sauber halten?“ stellten einige Hattendorfer fest. Ortsvorsteher Helmut Meier spricht sich für Container aus. „Dafür finden wir schon einen Platz und schließlich müssen wir den Bürgern die Möglichkeit geben, ihr Altglas im Dorf zu entsorgen“, so Meier.
„Die Firmen, die die Altglascontainer aufstellen und leeren, sind verpflichtet, die Plätze rundherum sauber zu halten“, erklärt Manfred Spenner, Ortsvorsteher in Kathrinhagen. Wenn in Kathrinhagen mal Müll neben den Containern liege, werde er die Firma informieren, und die werde sich dann auch darum kümmern.
Doch warum bricht die Ardagh Glass die Tradition und nimmt das Altglas nicht mehr an? Auf Anfrage wurde von der Firmenleitung erklärt, dass Ardagh Glass für die Produktion nur Scherben verwenden kann, die von einem Recycling-Unternehmen aufbereitet wurden. Um die Scherben, die von den Feuerwehren gesammelt wurden, wieder zu verwenden, müssten diese zuerst zu einem Recycling-Unternehmen gefahren werden, dort aufbereitet und anschließend wieder zu Ardagh Glass transportiert werden. „Die Kosten für diese Aktion betragen etwa das zwei- bis dreifache des Wertes“, erklärte Heike Droste von der Ardagh Glass GmbH. Der Leiter des Werks Obernkirchen, Herbert Wilcken, werde die Auetaler Feuerwehren in Kürze zu einem Gespräch einladen, um diese Angelegenheit in einem persönlichen Gespräch zu klären.
Quelle: Schaumburger Zeitung vom 30.10.2009