Immer mehr Pilger – Herberge wird ausgebaut
Kathrinhagen (la). Der Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda ist im Rahmen eines Leader-Kooperationsprojektes gefördert worden. Der Pilgerweg verläuft auch durch die Gemeinde Auetal – und die 800 Jahre alte Katharinen-Kirche in Kathrinhagen ist ein besonderer Anziehungspunkt für die Pilger, die gern einen Umweg in Kauf nehmen, um das Kleinod zu besichtigen. Zahlreiche Pilger bleiben für eine Nacht in Kathrinhagen und nutzen die beiden von der Kirchengemeinde hergerichteten Mehrbettzimmer. Zwei ehrenamtliche Pilgerbetreuer kümmern sich um die Gäste. Auf Wunsch fahren sie mit ihnen einkaufen, bereiten sogar Frühstück zu und sorgen für alles, was die Pilger benötigen, um auszuruhen und eine erholsame Nacht in Kathrinhagen zu verbringen.
Allerdings mangelt es an der sanitären Ausstattung und an einem Frühstücksraum. Deshalb plant die Kirchengemeinde Kathrinhagen-Rolfshagen einen Umbau. Kirchenvorsteher und Architekt Hermann Schulz hat die Planung übernommen und Kosten in Höhe von 51 800 Euro errechnet.
Zwei Zimmer mit je zwei Betten sollen für Übernachtungsgäste geschaffen werden, sanitäre Anlagen mit einer Dusche und einem WC, und außerdem müssen einige Fenster ausgetauscht und die Heizungsanlage erneuert werden.
Die Leader-AG Westliches Weserbergland hat sich während der jüngsten Sitzung mit dem Projekt vertraut gemacht, denn die Gemeinde Auetal hat EU-Fördermittel dafür beantragt. 50 Prozent der Nettokosten, also 21 765 Euro, könnten fließen.
„Die Pilgerherberge im Gemeindehaus Kathrinhagen wird sehr gut angenommen. Rund hundert Pilger kehren dort pro Jahr ein. Sie ist ein touristischer Baustein in der Region geworden“, sagte Bürgermeister Thomas Priemer.
Externer Manager übernimmt Planung
Die Mitglieder der Leader-Arbeitsgruppe stimmten dem Projekt zu und somit werden die Mittel beantragt. Sollten sie wie erwartet bewilligt werden, muss die Kirchengemeinde noch 22 535 Euro aufbringen und die Gemeinde Auetal beteiligt sich mit 7500 Euro am Umbau. „Das ist wieder ein Plus für den Tourismus im Auetal“, stellte Priemer fest.
In Sachen Tourismus wird die Gemeinde Auetal in Zukunft mit den Städten Rinteln und Hessisch Oldendorf und dem Flecken Aerzen zusammenarbeiten. Unter dem Titel „Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) Tourismus Westliches Weserbergland“ soll die Tourismuskooperation im kommenden Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Ziel ist eine umfassende, dauerhafte und erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit im Tourismus.
2010 sollen durch einen qualifizierten externen Tourismusmanager verschiedene Planungs- und Beratungsaufgaben übernommen werden. Zu den Aufgaben gehören die Angebots- und Produktentwicklung, das Innenmarketing, die Qualitätsentwicklung und die Qualifizierung sowie der Ressourcenaufbau und die Marketingplanung. Natürlich muss auch ein Organisationskonzept für die Zukunft, also ab 2011, erstellt werden.
Geplant ist unter anderem eine gemeinsame touristische Homepage der vier Kommunen. Hier sind die Gemeinde Auetal und der Flecken Aerzen bislang nicht sehr gut aufgestellt. Außerdem sind dezentrale touristische Informations- und Buchungsstellen geplant, zum Beispiel im Auetal, dem Tor ins Weserbergland.
Insgesamt sind für das Projekt Kosten in Höhe von 100 000 Euro vorgesehen. 50 Prozent könnten aus dem Leader-Projekt kommen, mit 17 250 Euro beteiligen sich die Landkreise Hameln-Pyrmont und Schaumburg, wobei der Landkreis Schaumburg noch Vorbehalte hat und Schnittmengen der IKZ Tourismus Westliches Weserbergland und der Schaumburger Land Tourismusmarketing feststellen lassen und ein entsprechendes Konzept erarbeiten lassen möchte. Die Stadt Rinteln ist mit 17 250 Euro dabei, die Stadt Hessisch Oldendorf mit 8625 Euro und Aerzen und Auetal mit je 4312,50 Euro.
Die Katharinen-Kirche in Kathrinhagen ist ein Kleinod, das viele Pilger sehen möchten.
Foto: la
Quelle: Schaumburger Zeitung vom 19.11.2009