Auetal (la). Fünf Kirchen, darunter die Kapelle in Rehren, und drei Kirchengemeinden gibt es im Auetal, aber ab Mitte November keinen festen Pastor mehr.
Der viel beschriebene demografische Wandel macht sich auch bei den Kirchengemeinden bemerkbar. Weniger Einwohner im Auetal – das bedeutet auch weniger Mitglieder in den Kirchengemeinden. Das führt schon seit Längerem zu Stellenkürzungen und -streichungen. Doch wohin geht der Weg der Kirchen im Auetal?
Die katholische Kirchengemeinde Rehren hat bereits den Zusammenschluss mit Obernkirchen und Bückeburg vollzogen, und die ev.-luth. Kirchengemeinden im Auetal werden wohl in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls fusionieren müssen – zur Kirchengemeinde Auetal.
„Das ist ähnlich wie bei den Vereinen. Weniger Mitglieder bedeuten, dass ein Weiterbestehen nur durch Zusammenschlüsse möglich ist“, sagte Superintendent Andreas Kühne-Glaser auf Anfrage dieser Zeitung. Der erste Schritt sei im Auetal durch die Zusammenlegung der Kirchengemeinden Kathrinhagen und Rolfshagen bereits gut gelungen.
„Eine Kirchengemeinde im Auetal war jetzt mein Wunsch und würde sich durch die beiden offenen Pastorenstellen anbieten. In Hattendorf war man damit einverstanden“, sagte der Superintendent. Doch in Kathrinhagen und Rolfshagen wolle man mit diesem Schritt noch warten. Die Kirchengemeinde „Karohagen“ wolle nicht schon wieder eine solche einschneidende Veränderung. Der Weggang von Pastorin Dr. Heike Köhler zur Landeskirche in Hannover sei ohnehin schon schwer für die noch recht frisch vereinte Gemeinde zu verkraften. Deshalb sei die Pastorenstelle für diese Kirchengemeinde auch ausgeschrieben worden.
„Die Bewerbungsfrist läuft in der nächsten Woche ab. Wenn alles gut geht, dann könnte die Stelle zum 1. Februar 2012 neu besetzt werden“, so Kühne-Glaser. Die Vakanzvertretung hat Pastor Matthias Mau aus Deckbergen übernommen. „Die Gottesdienste finden alle wie gewohnt statt“, so Kühne-Glaser.
Der Vorstand der Kirchengemeinde Hattendorf hat beschlossen, einen Pastor auf Probe einzustellen. Das sind Pastoren, die gerade die Ausbildung abgeschlossen haben und sich über drei Jahre bewähren müssen, ehe sie in das Beamtenverhältnis übernommen werden. Die Hattendorfer hatten Angst, für die halbe Stelle überhaupt keinen Pastor zu finden, und außerdem wünschen sie sich, dass das Pfarrhaus wieder bewohnt wird.
„Pastoren auf Probe werden auf die Stellen gesetzt. Eine Chance ist, dass wir jetzt versuchen können, für ,Karohagen‘ und Hattendorf Personen zu finden, die auch gut zueinander passen und gut zusammenarbeiten“, so Kühne-Glaser. Auch mit Blick auf eine Zusammenlegung der Kirchengemeinden, vielleicht in drei Jahren, mit Ende der Probezeit.
Die Vakanzvertretung für Hattendorf übernimmt der Superintendent selber. Pastor Klemme hat für die nächsten Gottesdienste bereits alles geregelt.
„Die Grundversorgung ist in beiden Gemeinden gegeben“, so Kühne-Glaser.