170 000 Euro Baukosten – zu viel für Kathrinhagen?
Fraktionen müssen über Umbau der Feuerwehrhalle beraten / Gebäude Kathrinhäger Straße 24 soll verkauft werden
Kathrinhagen (la). Nachdem die Feuerwehrgerätehäuser in Schoholtensen, Antendorf, Hattendorf und Rolfshagen umgebaut sind, sollen im kommenden Jahr in Kathrinhagen umfangreiche Umbaumaßnahmen vorgenommen werden. Am Montag tagten dazu der Umwelt- und Bauausschuss und der Feuerschutzausschuss gemeinsam im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr Kathrinhagen/Poggenhagen/Borstel in Kathrinhagen.
Das Gebäude Kathrinhäger Straße 24 und das Sporthaus bilden ein Ensemble. Verkauft werden soll nur das vordere Haus, in dem jetzt der Schulungsraum der Feuerwehr ist. Einen Interessenten gibt es bereits. Das Feuerwehrgerätehaus soll saniert und erweitert werden.
Fotos: la
Bürgermeister Thomas Priemer stellte die Pläne vor. „Die Ortsfeuerwehr möchte den bisherigen Schulungsraum, in dem wir uns gerade befinden, aufgeben und im Feuerwehrgebäude, Kathrinhäger Straße 20, einrichten“, so Priemer. Der dann leer stehende Raum soll dem Restgebäude zugeschlagen werden und komplett veräußert werden. „Der Verkaufserlös aus dem Gebäude soll die Umbau- und Sanierungskosten reduzieren“, erläuterte der Bürgermeister. An das vorhandene Feuerwehrgebäude, mit bislang nur einer Garage, sollen eine weitere, 63 Quadratmeter große Fahrzeughalle, ein fast 100 Quadratmeter großer Schulungs- und Gruppenraum, ein Umkleideraum und ein Windfang angebaut werden. Die vorhandene Garage und die Nebenräume, sowie die sanitären Anlagen sollen saniert werden. Eine neue Heizung, neue Fenster und eine Dämmverkleidung sollen eingebaut werden, um ein aus energetischer Sicht modernes Gebäude zu erhalten. „Rund 170 000 Euro würde der geplante Um- und Anbau kosten. Die meisten Arbeiten werden in Eigenleistung durch die Mitglieder der Ortsfeuerwehr ausgeführt, aber einiges muss einfach vergeben werden“, so Priemer.
Der neue Schulungsraum, der wie die Feuerwehrgarage aufgrund derörtlichen Gegebenheiten etwas trapezförmig gebaut werden soll, soll auch von der Dorfgemeinschaft genutzt werden können. „Außerdem streben wir, wie in Rannenberg und Hattendorf, eine Übergabe dieser Einrichtung zur eigenverantwortlichen Nutzung an eine noch zu bildende Gemeinschaft an“, erläuterte Priemer.
Eine 20 000 Euro günstigere Variante stellte der Bürgermeister noch vor. Dabei würden ein Umkleideraum und der Windfang wegfallen.
„Die Ortsfeuerwehr Kathrinhagen/Poggenhagen/ Borstel betreut 1500 Einwohner. Ich denke, dass wir den Feuerwehrleuten dafür auch die notwendigen Bedingungen schaffen müssen“, appellierte Priemer an die Ausschussmitglieder, der Planung zuzustimmen.
„Dass etwas gemacht werden muss, ist unumstritten, aber was würde ein Neubau kosten?“ fragte Heinrich-Jürgen Ebeling (CDU). Bei dem Umbau müssten einige Kompromisse gemacht werden. So zum Beispiel die Form des neuen Schulungsraumes. „Für einen Neubau haben wir kein Grundstück und die Kosten wären noch wesentlich höher“, antwortete Priemer. „Es ist offensichtlich, dass hier ein Sanierungsbedarf besteht, und Kathrinhagen ist auch an der Reihe, aber bei dem Kostenaufwand bekomme ich Bauchschmerzen“, sagte Friedrich Gärling (CDU). Schließlich habe man in Schoholtensen und Antendorf nur je 20 000 Euro und in Hattendorf 50 000 Euro investiert. „Rolfshagen war teurer, aber dort haben wir auch eine Stützpunktfeuerwehr. Die Kosten für Kathrinhagen erscheinen mir sehr hoch“, meinte Gärling.
„Die Sanierung der Feuerwehrgerätehäuser war unser erklärter Wille. Kathrinhagen ist das letzte Gebäude, das umgebaut werden muss. Hier wird mehr gemacht als nur saniert. Wir schaffen zusätzlich einen Raum für die Dorfgemeinschaft“, sagte Hans-Jürgen Bethge (SPD). Die Gemeinde müsse einen vernünftigen neuen Standort für die Feuerwehr herrichten. Außerdem würde das andere Gebäude veräußert. „Wir müssen für die Dorfgemeinschaft handeln und dabei langfristig denken und planen“, meinte Jürgen Menke (WGA).
„Es wird fast alles in Eigenleistung gemacht und nur das an Fachleute vergeben, was unbedingt sein muss. Außerdem soll das Gebäude danach von der Ortsfeuerwehr übernommen werden. Hier muss gleich etwas Vernünftiges gemacht werden“, appellierte Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Nothold an die Ausschussmitglieder.
Trotzdem gab es keine Entscheidung. Zunächst soll das Thema in die Fraktionen zurückgegeben werden und dann in den Haushaltsberatungen 2009 wieder besprochen werden. „Wir verlieren dadurch keine Zeit. Es könnte trotzdem im Frühjahr 2009 mit dem Umbau begonnen werden“, stellte Heinrich Wente (WGA) fest.
© Schaumburger Zeitung, 26.11.2008
November 26th, 2008 at 12:09
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