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Kathrinhagen (la). Musik verbindet über Grenzen hinweg – das hat Elena Kämpfe auf ganz besondere Art erfahren. Die junge Frau ist fünf Jahre lang Mitglied im Kirchenchor Kaliningrad gewesen und mit den Sängerinnen 2006 in Kremperheide aufgetreten. „Damals sangen wir in einer Kirche und ich spielte zu den Psalmen, die vorgetragen wurden, Hackbrett“, erinnert sie sich. Das Konzert verfolgte Jens Kämpfe aus Rolfshagen und interessierte sich für das Instrument der Deutschrussin. So kam man ins Gespräch und sich näher – und wie schon die Namen der beiden verraten, wurde 2007 geheiratet. Seit Juli 2007 lebt Elena Kämpfe in Rolfshagen, singt im Auetaler Kirchenchor und ist Organistin der Kirchengemeinde Hattendorf.Zu ihrem Chor in Kaliningrad, ehemals Königsberg, hat sie weiterhin engen Kontakt gehalten. Als die Frauen aus Russland jetzt zum Evangelischen Kirchentag nach Bremen kamen, organisierte Elena Kämpfe mit Unterstützung der Auetaler Kirchengemeinden und des Kirchenchors einen Besuch im Auetal. 14 Frauen, überwiegend Russlanddeutsche, sind am Dienstag im Auetal angekommen. Sie sind in Familien untergebracht. „Wir wurden hier sehr herzlich aufgenommen und es ist wirklich wunderschön hier“, sagte Chorleiterin Irina Lengard, die begeistert von der grünen Landschaft ist. Bis heute bleibt die Gruppe im Auetal. Neben zahlreichen Auftritten waren Fahrten nach Hameln, Bückeburg, Wiedensahl, Stadthagen, Auhagen und Hattendorf geplant.

Zur Begrüßung gab der Kirchenchor Kaliningrad am Dienstag ein Konzert in der Katharinen-Kirche. Volkslieder in deutscher und russischer Sprache sowie kirchliche Lieder erklangen. Die gut 60 Besucher waren begeistert von den Stimmen der russischen Frauen. Im Anschluss daran wurde im Gemeindehaus gemeinsam zu Abend gegessen und danach ein Film über Kaliningrad gezeigt. Diese DVD sowie ein Bild, das einen Platz im Gemeindehaus finden soll, haben die Frauen als Gastgeschenk mitgebracht. In gemütlicher Runde wurde viel erzählt. „Unser Chor gehört der Auferstehungskirche, einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde an“, sagte Irina Lengard. Über 400 Familien in der Gemeinde seien Russlanddeutsche. Eigentlich gehören dem Chor 20 Sängerinnen an, aber nicht alle konnten mit nach Deutschland reisen.

Vorgestern hatte der Chor einen Auftritt in der Senioren-Residenz Zimmermann in Bad Eilsen, wo Elena Kämpfe arbeitet und im Anschluss daran einen weiteren in der Stadtkirche in Bückeburg. „Ich habe Kontakt zu Pastor Ingo Röder aus Bückeburg, der regelmäßig Hilfstransporte nach Kaliningrad organisiert. Das Konzert war ein Dankeschön an ihn und die Bückeburger“, erläuterte Elena Kämpfe. Gestern folgte einem Besuch in Hattendorf noch ein Konzert in der St. Marien-Kirche in Hessisch Oldendorf. Abends wurde bei Elena Kämpfe gegrillt.

Elena Kämpfe nimmt von ihrer ehemaligen Chorleiterin Irina Lengard ein Bild als Gastgeschenk entgegen.

Quelle: Schaumburger Zeitung vom 28.05.2009